Gökhan Özoguz
Hakan Özoguz
Dogac Titiz
Ozan Musluoglu

Die Wurzeln von Athena reichen zurück bis ins Jahr 1987, als sich die Brüder Hakan und Gökhan Özoguz aus einer Holzkiste ihre erste Mandoline mit Metall-Beschlag zurechtbastelten. Es folgten - mit 11 Jahren - die ersten Gitarrenstunden bei Ümit Yilmar von der landesweit bekannten Metal-Band Pentagram. Für viele ihrer Freunde, mit denen sie damals spielten, blieb die Musik ein Hobby. Hakan und Gökhan aber wollten ihre Passion zum Beruf machen, erst recht nachdem sie ein erstes Demo-Tape mit vier Songs im Hardcore-Sound ihrer musikalischen Vorbilder wie Nuclear Assault, Slayer und Megadeath eingespielt hatten.

Der nächste Schritt zu größerer Bekanntheit war das 7-Songs-Demo "Punished Society", gefolgt im Sommer 1992 von einem Auftritt mit der deutschen Thrash-Truppe Tankard im Bostancy-Kulturzentrum. Im Jahr darauf folgte das Debütalbum "One Last Breath", doch erst im Sommer 1994 sollten sich viele neue Türen für Athena öffnen. Da begannen sie in dieser Bar in Marmaris zu spielen, Barfendi, mit einem erweiterten Repertoire, das auch Punk/Ska-Klassiker von u.a. Madness, den Specials, The Clash und den Sex Pistols umfasste. Die Urlauber dort waren begeistert, und die heißen Marmaris-Shows von Athena wurden schnell auch zum Gesprächsthema in den Clubs und Bars von Istanbul, wo die Band ihren Erfolgszug fortsetzte.

Legendär waren insbesondere ihre Auftritte im Captain Hook, einer Bar im Harbiye-Bezirk außerhalb des konventionellen Nachtlebens der Stadt. Bei ihren Freitagnacht-Gigs wuchs dort zwischen Band und Publikum schnell ein ganz spezielles Verhältnis, neue Songs wie "Holigan", "Skalonga" und "Devam Bo ver" feierten im Captain Hook Premiere. Auch das Video für die Single "Tarlaya Ektim Sodan" wurde dort gefilmt. Kurz nachdem Athena ihre Aktivitäten im Captain Hook eingestellt hatten, musste der Laden dann auch leider dichtmachen. Man schrieb das Jahr 1999 und Athena waren bereit für den nächsten Karrieresprung. Denn ihr zweites Album "Holigan" verkaufte sich landesweit fantastisch, entgegen der Skepsis so mancher Plattenfirma, die nicht darauf vertrauen mochte, dass ihr Ska-Sound reüssieren könnte. Doch Athena-Songs wurden jetzt in Fußballstadien gesungen, und dass sie die Show der Rolling Stones in der Istanbuler Ali Sami Yen-Arena eröffnen durften, war nur die logische Folge. Auch wenn es für die Band selbst und ihre Fans natürlich als absolutes Karriere-Highlight strahlte.

Noch im selben Jahr veröffentlichten Athena ihr Universal-Debüt "Tam Zamany imdi". Sie hatten endgültig ihren Sound gefunden und dabei einen ureigenen Stil kreiert. Kurz nach der Veröffentlichung bescherten sie Tausenden von Fans beim "Millennium"-Konzert am Taksim Square in Istanbul eine unvergessliche Nacht. Schon bald konnten Athena auch die deutsch-türkische Freundschaft erneuern, die einst mit Tankard begonnen hatte. So gastierte das Quartett wiederholt auf der Popkomm in Köln, u.a. bei einem fulminanten Parallel-Auftritt mit den Beastie Boys. 2001 folgte die erste kleine Tour, unterstützt von The Fritz, eine deutsche Ska-Band, die sonst Athena-Songs in Bars spielten...

Die nächste Anfrage schmeichelte der Band aber ganz besonders. Der türkische Basketball-Verband beauftragte Athena, für die Europa-Meisterschaft einen Song für die Nationalmannschaft zu schreiben. "12 Dev Adam" ("12 große Männer"), so hieß das Stück dann, sorgte quer durch Europa für Furore, als das Team aus der Türkei ins Finale kam. Nicht zuletzt, so viele Beobachter, weil der von den Fans gesungene Song die Mannschaft immer wieder nach vorn gepeitscht hatte. Da lag es auf der Hand, dass auch Athena vom Verband mit einem Award und einer Trophäe bedacht wurden.

Mit neuer Rhythmusgruppe, aber erstmals noch ohne Songmaterial begannen die Özoguz-Brüder die Arbeit am nächsten Album. Der Studiostress legte sich denn auch erst mit den ersten neuen Songs. Das Album konnte dann nur "Her ey Yolunda" ("Alles in Ordnung") heißen und wurde mit einem Video für "Öpücük" ("Kuss") promotet. Anschließend flog die Band mit der Basketball-Nationalmannschaft in die USA. 2003 brachte neben der regulären Tour ein Cover-Projekt, in separaten Shows spielten Athena ihre Lieblingssongs anderer Künstler. 2003 brachte aber auch den Irak-Krieg. Mit "Sava a Hic Gerek Yok" ("No Need For The War") lieferten Athena eine Hymne der Protest-Bewegung gegen das Bush-Abenteuer. Ferner gastierte die Formation in der Dance-Show "Ehirorman" ("Dschungelbuch") an der Seite von Staatsoper und Ballett-Company, spielte als Headliner beim großen H2000-Festival und als Lokal-Größe beim Rock’n Coke-Festival, neben u.a. den Pet Shop Boys, den Cardigans, Suede, den Sugababes und den Simple Minds.

Am 15. Mai werden Athena dann ihr Land beim Eurovision Song Contest mit ihrem Stück "For Real" vertreten, gewiss eine große Ehre für die Band, zumal die Türkei ja selbst Gastgeber der Veranstaltung in Istanbul ist. Dass Gökhan Özoguz (Gesang, Gitarre), Hakan Özoguz (Gitarre, Gesang), Dogac Titiz Davul
(Schlagzeug) und Ozan Musluoglu (Bass) sich bei dieser Gelegenheit nicht blamieren werden und was Echtes anzubieten haben, dürfte angesichts der Athena-Biografie außer Zweifel stehen.

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